Polen unter den Top 4 der Zielländer für internationale Wirtschaftskooperationen des Landes Berlin
USA, China, Vereinigtes Königreich – und Polen: Das Nachbarland gehört zu den vier wichtigsten Zielländern des Landes Berlin bei internationalen Wirtschaftskooperationen. Das geht aus dem neuen Konzept für Internationale Wirtschaftskooperationen hervor, das der Berliner Senat Anfang August beschloss.
Polen überzeugte dabei nicht einfach nur als Absatzmarkt für Berliner Produkte: Vielmehr schätzte die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe um ihre Senatorin Ramona Pop, die das Konzept erarbeitet hatte, das Potenzial für Kooperationen und Direktinvestitionen (in beide Richtungen) als enorm ein. Im Gegensatz zu den zehn Zielmärkten, die ebenfalls definiert wurden, genießt die Spitzengruppe um Polen damit für die kommenden zwei Jahre eine besondere Förderung.
Das Konzept zielt auf eine bessere Koordination der internationalen Wirtschaftsaktivitäten der Berliner Akteure und eine Konzentration der vorhandenen Ressourcen auf eine beschränkte Anzahl von Märkten, die nachhaltig bearbeitet werden. Es versteht unter Internationalisierung und den damit einhergehenden außenwirtschaftlichen Aktivitäten sowohl den Export als auch eine Vielzahl von anderen grenzüberschreitenden ökonomischen Aktivitäten (Internationalisierungsformen), die unmittelbar oder mittelbar Vorteile für Berliner Unternehmen und das Land Berlin bieten und langfristig zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Inland beitragen.
Neben der Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe bei den Herausforderungen der Internationalisierung ruhen die Schwerpunkte der Förderung auf folgenden Aspekten:
Grenzübergreifende Kooperationen von Unternehmen: Die Zusammenarbeit von Betrieben wird gefördert, sofern sie hilft, den Zielmarkt zu erschließen und den Wissens- und Technologietransfer zu verbessern. Auch die Nachhaltigkeit der Kooperation entscheidet über die Unterstützung. So sollen - wie es in dem Konzept ausdrücklich heißt - „möglichst beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren."
Grenzübergreifende Kooperationen mit Forschungseinrichtungen: Die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Forschung wird gefördert, sofern sie die Chance für Innovationen und gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Damit knüpft Berlin an seine Stärke an: die Innovationskraft. Sie wird vom Senat als wesentlicher Treiber der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und damit als Berliner Standortvorteil verstanden.
Die Auswahl der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe beruht auf einer Vielzahl von statistischen Indikatoren einerseits, wie zum Beispiel Exporten und Direktinvestitionen, einer systematischen Überprüfung im Zweijahres-Rhythmus sowie Unternehmensumfragen und Experteninterviews andererseits. Neben Polen wurden die USA, China, Frankreich, das Vereinigtes Königreich, die Schweiz, Österreich, Schweden, Russland, Indien, Niederlande, Japan, Türkei und Italien zu Zielländern erkoren.
Umsetzung folgt einem ganzheitlichen Ansatz
In den kommenden Jahren wird die Senatsverwaltung auch die Umsetzung durch die Senatskanzlei, IHK Berlin und Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie koordinieren und steuern. Durch die Definition der Zielmärkte will das Land Berlin auf der einen Seite die internationalen Wirtschaftsaktivitäten aller Berliner Akteure künftig besser koordinieren und auf der anderen Seite seine personellen und finanziellen Ressourcen auf eine geringere Anzahl von Märkten bündeln, damit diese nachhaltiger bearbeitet werden können. Maßnahmen der Markterschließung sowie der Unternehmensakquise und des Standortmarketings werden dafür stärker miteinander verzahnt.
Förderinstrumente werden evaluiert, Auslandsbüros geprüft
Im Konzept ist auch das Ziel verankert, die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der eingesetzten Mittel und Instrumente zur Förderung internationaler Wirtschaftskooperationen umfassend zu analysieren. Dadurch will sich das Land Berlin auch die Möglichkeit eröffnen, sein Instrumentarium an Fördermaßnahmen anzupassen. Das Konzept sieht u.a. vor, über die Eröffnung von Berliner Auslandsbüros zu debattieren.
Die aktuellen Förderinstrumente des Landes Berlin, zu denen besonders das Programm für Internationalisierung zählt, sind darauf ausgerichtet, Berliner Unternehmen bei ihren Internationalisierungsaktivitäten zu unterstützen. Dabei stehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen im Fokus, die die Wirtschaftsstruktur des Landes prägen. Alle Förderinstrumente dienen dazu, die Maßnahmen zum jeweiligen Zielmarkt operativ umzusetzen und so die wirtschaftspolitischen Ziele Berlins zu erreichen.