Massiver Anstieg des Pendlervolumens im Dreieck Berlin-Szczecin-Poznań
Das Pendlervolumen im Dreieck Berlin-Szczecin-Poznań ist seit der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Pol*innen im Jahr 2011 um das 14-Fache gewachsen, wie die Studie "Vergleichende Analyse der Pendlerverflechtungen und der Arbeitsplatzverteilung in Deutschland und Polen auf dem Gebiet der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA" konstatiert.
So stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die aus Polen in den deutschen Teil der Euroregion einpendeln, zwischen 2011 und 2016 von 198 auf 1.576. Waren es 2011 nur drei deutsche Gemeinden in der Region, in denen Arbeitnehmer*innen aus Polen beschäftigt werden, lag die Zahl 2016 bei 24. Hinzu kommen 2.132 Pendler*innen aus Polen nach Berlin. 2011 waren dies nur 65 Personen.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 22. Februar 2018 in den Räumlichkeiten der Industrie- und Handelskammer in Frankfurt (Oder) vorgestellt. Die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA ist eine der vier Euroregionen entlang der deutsch-polnischen Grenze, die auf deutscher Seite das östlichen Gebiet des Bundeslandes Brandenburg und auf polnischer Seite den nördlichen Teil der Wojewodschaft Lubuskie umfasst.
Hintergrund des erhöhten Pendleraufkommens sind die Osterweiterung der EU 2004, der Beitritt der osteuropäischen Staaten in den Schengenraum 2007 und vor allem die Arbeitnehmerfreizügigkeit seit 2011. So können alle Unionsbürger ungeachtet ihres Wohnsitzes den Arbeitsort frei wählen. Durch diese politische Entwicklung wurden die Weichen für eine rasante grenzübergreifende Verflechtung im deutsch-polnischen Grenzgebiet gestellt.
Weitere Informationen sowie die komplette Studie inklusive Kartenmaterial finden Sie hier.