50 Jahre Polnisches Institut in Leipzig

Seit fünfzig Jahren ist das Polnische Institut in Leipzig die wohl wichtigste Plattform für den deutsch-polnischen Kulturaustausch in Mitteldeutschland. Neben aktueller Kunst aus Polen, darunter Malerei, Installation und Fotografie präsentiert die Einrichtung außerdem polnische Musik, Literatur, Theater- sowie Filmkunst und fördert somit den Dialog zwischen Sprachen, Kulturen und Generationen.
Angefangen hat alles am 6. Februar 1969, als das Polnische Kultur- und Informationszentrum im Zeichen der Völkerfreundschaft zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen in Leipzig eröffnete. Als einzige ausländische Kultureinrichtung der Stadt bot es den Menschen eine Bibliothek, eine Galerie, ein Kino und ein Geschäft, in dem man Schallplatten sowie Plakate erwerben konnte. Die vielfältigen Kulturveranstaltungen, darunter Konzerte und Filmvorführungen, fanden nicht nur in Leipzig statt, sondern auch an anderen Orten in Mitteldeutschland.
Bernd Karwen, Literatur-, Politik-, und Geschichtsreferent im Polnischen Institut in Leipzig führt aus: „Eine große Rolle spielte das knappe Angebot an ausländischer Kultur in der DDR, durch das man die polnische Kultur noch stärker wahrgenommen hat als heute. Viele Menschen sind im Polnischen Kultur- und Informationszentrum durch die Filme, Konzerte, Schallplatten und Plakate auf Polen aufmerksam geworden und konnten so einen kulturellen Mehrwert in ihr Leben bringen.“
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands benannte man das Polnische Kultur- und Informationszentrum im Jahre 1991 in „Polnisches Institut“ um, seit 2009 ist es eine Filiale des Polnischen Instituts Berlin. Für Karwen ist eines klar: „Trotz der politischen Veränderungen und Geschehnisse in den letzten fünfzig Jahren ist das Interesse der Deutschen an Polen ungebrochen. Die polnische Kultur hat für jeden etwas, das man entdecken kann und das sich lohnt zu ergründen.“
Bis heute profitieren nicht nur Leipziger*innen von dem Angebot des Polnischen Instituts: Auch in Sachsen, Thüringen sowie Sachsen-Anhalt finden Veranstaltungen des Instituts statt. Zu den Highlights im Jahr zählen vor allem die Festivals, an denen das Polnische Institut teilnimmt. Dazu gehört unter anderem die Buchmesse „Leipzig liest“, deren Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht.
Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilme „DOC Leipzig“ bietet jährlich vielen polnische Regisseuren die Möglichkeit, ihre Werke einem breiten Publikum vorzustellen. „Zu den anderen Highlights gehört außerdem die Vorführung von Filmen, die vor allem für die Menschen in der DDR nicht zugänglich waren. Bis heute zeigen wir Filme, die an den großen Kinos vorbeilaufen. Von populärer Musik über Klassik bis hin zu Jazz sind auch Konzerte bei den Deutschen sehr beliebt“, so Karwen.
Auch in diesem Jahr erwartet die Besucher*innen des Instituts ein spannendes Programm. So findet am 5. März 2019 im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums des Polnischen Instituts in Leipzig ein Filmkarneval statt. Dabei wird der Film „Alles zu verkaufen“ („Wszystko na sprzedaż“) von Andrzej Wajda gezeigt. Um keine der vielfältigen kulturellen Veranstaltungen zu verpassen, besuchen Sie die offizielle Website des Polnischen Instituts in Leipzig.