Deutsche und polnische Silvesterbräuche

Der Übergang vom alten ins neue Jahr hat eine wichtige symbolische Bedeutung in vielen Kulturen und Ländern. Die Bezeichnung „Silvester“ geht auf Papst Silvester I. zurück, dessen Todestag der 31. Dezember 335 war.
In Polen sind Silvesterbräuche vielleicht nicht so weit verbreitet wie die weihnachtlichen Traditionen, was sie aber nicht weniger interessant macht. Beispielsweise sollte das neue Jahr ohne Schulden – und seien es auch die kleinsten – anfangen. Sonst wird das kommende Jahr finanziell schwierig werden.
Laut einem anderen polnischen Brauch sollte Putzen und Aufräumen am 31. Dezember vermieden werden, sonst kehrt man das Glück aus. Auch der Kühlschrank sollte an dem Tag möglichst voll sein – für Wohlstand im neuen Jahr. Probleme des vergangenen Jahres sollten auf ein Blatt Papier geschrieben und anschließend verbrannt werden.
In beiden Ländern sind Aktivitäten mit Familie und im Freundeskreis am Silvesterabend besonders beliebt. Es wird festlich gegessen: In Deutschland ist es oft Fondue oder das aus der Schweiz stammende Raclette. Beide Arten vom Abendessen eignen sich nämlich perfekt zum gemeinsamen Warten auf Mitternacht. In Polen gibt es keine traditionelle Silvesterspeisen, auf größeren Feiern wird häufig ein kaltes Buffet angeboten.
Feuerwerk, Fackeln und Kerzen, die an Silvester entzündet werden, sollen mit Licht und Lärm böse Geister vertreiben und Glück bringen. Glück ist auch in Deutschland ein wichtiges Thema am Silvesterabend: An dem Tag werden gerne Glückssymbole wie kleine Schweinchen aus Marzipan, Schornsteinfeger oder vierblättrige Kleeblätter verschenkt.
Ein alter, aber immer noch beliebter Silvesterbrauch in Deutschland ist der des Bleigießens, dem viele Leute nach Mitternacht nachgehen. Beim Bleigießen bringt man kleine Blei- oder Zinnstücke zum Schmelzen, gießt das geschmolzene Blei ins kalte Wasser und deutet anschließend die entstandenen Figuren. Einen ähnlichen Brauch gibt es in Polen, allerdings an einem anderen Tag: in der Andreasnacht („andrzejki“) am 29. November gießt man Wachs in eine Schüssel, um damit die Zukunft zu deuten.
Das Team der Oder-Partnerschaft wünscht allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!