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In der Brandenburg-Halle auf der „Grünen Woche“ in Berlin: Eine nachbarschaftliche Begegnung

Von links nach rechts: Vizemarschall Kołodziej, Vizemarschall  Rosiński, Sejm-Abgeordneter Tomczyszyn, Vizemarschall Bogusławski und Minister Vogel, nehmen eine Kostprobe von Brandenburgs regionalen Weinen  © Frank Kircner/MLUK

Eine inzwischen gute Tradition ist der Besuch von Delegierten aus Brandenburgs Partner-Wojewodschaften in der Brandenburg-Halle auf der Grünen Woche in Berlin.

Am 20. Januar empfing Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Axel Vogel die Vizemarschälle aus den Wojewodschaften Westpommern (Rafał Rosiński), Lebuser Land (Zbigniew Kołodziej) und Großpolen (Jacek Bogusławski) zum Erfahrungsaustausch mit anschließendem Rundgang in der Messehalle 21a.

Die Delegation der Wojewodschaft Niederschlesien wurde vom Direktor für ländliche Räume und Naturressourcen, Pawel Czyszczon, geleitet. Der niederschlesische Vizemarschall Grzegorz Macko besuchte die Messepräsentation des Landes Brandenburg anlässlich des Brandenburg-Empfangs.

Bei einem gemeinsamen Frühstück trafen sich Minister Vogel mit und der langjährige Vizemarschall Großpolens, Krzysztof Grabowski, zum Gespräch.

Vogel: „Als Brandenburger wissen wir ganz besonders, wie wichtig für Polen und Deutschland enge partnerschaftliche Beziehungen sind. Die Kontinuität in den Fachkooperationen und die Unterstützung deutsch-polnischer Projekte erfüllt dieses Anliegen zum Wohl der Menschen und der Entwicklung der gemeinsamen Grenzregion. Es freut mich sehr, dass in Polen im Oktober einen Machtwechsel gewählt haben. Ich hoffe, dass somit auch mit Bezug auf die in Warschau zu verantwortenden grenzüberschreitenden Aufgabenstellungen ein Neuanfang in auf den Weg gebracht werden kann.“

Minister Vogel hat im Juni 2023 auf Einladung des Vizemarschalls Stanislaw Tomczyszyn die Wojewodschaft Lebuser Land besucht und sich dort Naturschutz-Projekte zur Renaturierung angeschaut. Stanislaw Tomczyszyn ist jetzt Abgeordneter im Sejm für seine Wojewodschaft. Auch als Abgeordneter fühlt er sich der grenzüberschreitenden Kooperation weiterhin sehr verbunden. Minister Vogel begrüßte ihn ebenfalls anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin.

Die Aufarbeitung der Oderkatastrophe und die notwendigen Anpassungen des grenzüberschreitenden Wasserstraßenabkommens sind nach wie vor aktuelle grenzüberschreitende Themen. Brandenburg hat zugesagt, sich mit der Kompetenz von Forschungseinrichtungen und Verwaltungsfachleuten an der Aufarbeitung der Katastrophe und der Revitalisierung des gemeinsamen Flusses zu beteiligen.

Minister Vogel: „Das Fischsterben hat gezeigt, dass wir in unseren regionalen Anstrengungen bei der Bewältigung der Klimakrise nicht nachlassen dürfen. Bestehende grenzüberschreitende Vereinbarungen müssen angepasst werden.“ Zielsetzung ist es für Brandenburg, die Risiken und Schäden durch den Klimawandel und damit zunehmende meteorologische Extremereignisse wie Trockenperioden, Starkregenereignisse und Hitzewellen zu verhindern beziehungsweise zu begrenzen.

Weitere Themen der Gespräche waren:

  • die aktuellen Bauernproteste und der Abbau von Diesel-Subventionen für Agrarunternehmen in Deutschland
  • die starke grenzüberschreitende Verflechtung der Partnerregionen, auch im Hinblick auf die Arbeitskräftesituation und den Import/Export landwirtschaftlicher Produkte,
  • die Vermarktung regionaler Produkte und agrartouristischer Angebote im Land Brandenburg,
  • die Eindämmung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Polen und im Land Brandenburg,
  • die Möglichkeiten für die Schaffung weiterer Nationalparks in Polen und eines Internationalparks Unteres Odertal und die weitere grenzüberschreitende Vernetzung von Projekten der ländlichen Entwicklung.

Minister Vogel hat hier die Vision einer grenzüberschreitenden touristischen Straße der regionalen Weine als Erweiterung der Wein- und Honigstraße in der Wojewodschaft Lebuser Land.

Nach dem Fachaustausch besuchten die Politiker ausgesuchte Stände in der Brandenburg-Halle und die Messestände der Partnerregionen auf der diesjährigen „Grünen Woche“.

Sie waren sich darin einig, die regionale grenzüberschreitende Kooperation der Umwelt- und Landwirtschaftsverwaltungen fortzuführen und deutsch-polnische Projekte zu den Politikfelder Umwelt, Klimaschutz und ländliche Entwicklung voranzubringen.


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