Gedenkveranstaltungen in Meseritz und Bentschen anlässlich des 80. Jahrestags des Beginns des Zweiten Weltkriegs

Vor 80 Jahren – am Morgen des 1. September 1939 – begann der Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen ohne vorherige Kriegserklärung. Jürgen Murach (Mitarbeiter des Berliner Senats) hatte mit Jacek Jeremicz (früher Stadtdirektor von Gorzów) für die Organisation einer Gedenkveranstaltung einen Ort ausgewählt, der nur 180 km von Berlin entfernt liegt – also im Gebiet der Oder-Partnerschaft: der ehemalige polnische Grenzbahnhof Zbąszyń (Bentschen) an der Bahnstrecke Berlin – Posen.
Zum Gedenkort kamen 31 Teilnehmer*innen, die am Sonntag, den 1. September mit dem Berlin-Warszawa-Express schnell anreisen konnten. Teilgenommen haben Mitarbeiter*innen aus Berliner und Brandenburger Verwaltungen, Vertreter*innen der Politik, unter anderem die Berliner Abgeordneten Ülker Radziwill und Frank Jahnke sowie Mitarbeiter*innen der Industrie- und Handelskammer (IHK) und des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB).
Die Teilnehmer*innen gedachten im Grenzbahnhof der ermordeten oder deportierten polnischen Armeeangehörigen und Bürger*innen der Stadt. Am Nachmittag fuhr die Delegation in die nahe gelegene Stadt Międzyrzecz (Meseritz, Partnerstadt des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf). Dort fand in dem Museum des Meseritzer Landes ein deutsch-polnisches Gedenkkonzert statt, das von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin unterstützt wurde. An der Veranstaltung hat Reinhard Naumann, Bürgermeister des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf teilgenommen, wie auch weitere Gäste aus dem Partnerbezirk sowie polnische Gästen aus der Wojewodschaft Lubuskie.
Das Musikprojekt wurde im Rahmen der grenzübergreifenden Initiative „Kulturbrücke über die Oder" durchgeführt. Das Diplomatische Streichquartett Berlin spielte unter anderem Werke von Grażyna Bacewicz, Erwin Schulhoff, Mieczysław Weinberg, J.S. Bach und W.A. Mozart. Zwischen den Stücken wurden deutsche und polnische Augenzeug*innenberichte zu den Ereignissen am 1. September 1939 vorgelesen. Das ganze Konzert kann hier angesehen werden.