Präsidentschaftswahl in Polen

Am Sonntag, den 28.6. fand in Polen die Präsidentschaftswahl statt. Die ursprünglich für den 10.5. geplante Wahl musste unter anderem aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben werden. Gewählt wurde zwischen 7:00 und 21:00 Uhr in Wahllokalen, nur einige, besonders von der Pandemie betroffene Wahlkreise hatten ausschließlich die Möglichkeit der Briefwahl. Trotz dieser schwierigen Situation war die Wahlbeteiligung mit 64,4 Prozent die höchste seit dem Bestehen der Dritten Polnischen Republik, also seit 1989.
Der aktuelle Präsident Polens Andrzej Duda ist bereits seit fünf Jahren im Amt und fast genauso lange stellt die Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość, PiS) die Regierung. Bis zu seiner Wahl als Präsident im Mai 2015 war er auch selbst Mitglied bei der PiS. In der ersten Runde der Wahl lag Duda mit 43,67 % der Stimmen auf Platz eins und somit mit knapp 13 Prozentpunkte vor Warschaus Bürgermeister Rafał Trzaskowski (30,34 %), der erst vor Kurzem für das liberalkonservative Oppositionsbündnis Bürgerkoalition (Koalicja Obywatelska, KO) ins Rennen gegangen ist. Mit seinem Ergebnis hat Duda keine absolute Mehrheit erreicht. Das heißt, erst in einer Stichwahl in zwei Wochen wird entschieden, wer letztendlich Polens Präsident für die kommenden fünf Jahre wird.
Auf dem dritten Platz folgt der unabhängige Szymon Hołownia mit 13,85 % der Stimmen. Er wollte ausdrücklich keinen der beiden verbliebenen Kandidaten bei der Stichwahl unterstützen. Ebenfalls sagte ein Sprecher des Kandidaten Krzysztof Bosak von der rechtspopulistischen Konfederacja (6,75 %), man werde keine Wahlempfehlung aussprechen. Ausschlaggebend für den Ausgang der Stichwahl könnte sein, für wen die Wähler*innen dieser zwei und anderer ausgeschiedener Kandidaten abstimmen.
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