Grenzüberschreitende Vernetzung der Corona-Warn-Apps
Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie arbeiten viele Mitgliedstaaten der Europäischen Union an digitalen Lösungen zur Bewältigung der Krise. Das Virus kennt allerdings keine Landesgrenzen, deswegen ist eine koordinierte Reaktion sehr wichtig. Eine Maßnahme ist die geplante europaweite Vernetzung der Corona-Warn-Apps, welche die Gesundheitsämter beim Nachverfolgen der Kontakte unterstützen. So könnten die nationalen Apps auch auf Reisen in ein anderes EU-Land weiterhin genutzt werden, ohne dass mehrere Apps heruntergeladen werden müssen.
Mit Unterstützung der Kommission einigten sich die Mitgliedstaaten nun auf gemeinsame technische Standards. Derzeit gibt es neben Deutschland fünf weitere Mitgliedstaaten, die bereits eine dezentrale Warn-App eingeführt haben, weitere elf Mitglieder planen eine Einführung. Dezentrale Architektur bedeutet, dass die zufällig erzeugten Kennungen von Nutzer*innen, die sich eine bestimmte Zeit lang in der Nähe voneinander aufgehalten haben, nur in dem betreffenden Handy gespeichert und auch nur von diesem Handy mit den Kennungen jener Nutzer*innen abgeglichen werden, bei denen eine Infizierung bestätigt wurde. Somit ist eine Identifizierung von Einzelpersonen nicht möglich. Dieser Ansatz ermöglicht einen Austausch von Daten zwischen nationalen Corona-Apps, wobei Privatsphäre und Datenschutzeinhaltung gewährleistet werden. In einem ersten Pilotprojekt soll die Interoperabilität der Corona-Apps zwischen Deutschland, Polen, Irland und den Niederlanden getestet werden. Die deutsche Corona-Warn-App wurde mittlerweile von 15 Millionen Nutzer*innen heruntergeladen.
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