Ost-Ausschuss-Update: Polens Wirtschaft krisenresistent, deutsch-polnische Wirtschaftsbeziehungen mit neuem Rekordwert
Trotz Herausforderungen wie dem russischen Krieg gegen die Ukraine erreichte der deutsch-polnische Handel 2022 mit 167 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert, wodurch Polen in dem Jahr Deutschlands fünftwichtigster Handelspartner weltweit wurde. Das geht aus dem im Sommer erschienenen „Polen-Update“ hervor, mit dem der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft regelmäßig Zahlen, Daten und Fakten zur polnischen Wirtschaft sowie den deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehun-gen zusammenträgt und auswertet.
Wie die Untersuchung weiterhin darlegt, erweist sich die polnische Wirtschaft in den Jahren 2022 und 2023 grundsätzlich als krisenresistent, was sich wiederum stärkend auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Polen auswirkt. Diese wirtschaftliche Stärke beruht auf stabiler Inlands-nachfrage, steigenden Exporten und Investitionen. 2023 wird eine Inflation von 11,7 Prozent erwartet, europaweit nur von Ungarn (16,4 Prozent) übertroffen. Polen verfügt über eine vielfältige Wirtschaft, darunter Nahrungsmittel, Maschinenbau, Automobilindustrie, IT und Finanzsektor. Das Pro-Kopf-Einkommen wächst, liegt aber unter dem EU-Durchschnitt.
Polens Attraktivität als Investitionsstandort und politische Entwicklungen
Laut dem aktuellen „Polen-Update“ ist Polens Geschäftsklima zudem hochattraktiv geworden. Eine im März 2023 von der AHK Polen und dem Netzwerk der in Polen tätigen internationalen Handelskammern durchgeführte Umfrage ergab, dass Polen als der attraktivste Standort in Mittel- und Osteuropa angesehen wird. Diese Einschätzung basiert auf seiner EU-Mitgliedschaft, der Verfügbarkeit lokaler Zulieferer und hochqualifizierter Fachkräfte. Polen bleibt ein wichtiger Wirtschaftspartner Deutschlands mit positiven Aussichten für die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen.
Auch auf die bevorstehenden polnischen Parlamentswahlen in diesem Herbst und politische Pläne der Regierung geht der Bericht ein. Demnach plant die aktuell regierende PiS-Partei eine Kindergelderhöhung und eine Justizreform zur Erfüllung der EU-Bedingungen. Des Weiteren investiert die Regierung in erneuerbare Energien und Kernkraft, trotz vorherrschender fossiler Brennstoffe. Polen plant, 42,7 Prozent der EU-Fördermittel für Klimaschutz zu nutzen.
Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft fördert die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Ländern in Mittel- und Osteuropa, Südosteuropa, dem Südkaukasus und Zentralasien. Seit März 2020 veröffentlicht er regionale Updates, darunter zweimal jährlich für Mittelosteuropa, zu dem auch Polen gehört. Diese Berichte enthalten Informationen zu aktuellen Wirtschaftsdaten, den deutsch-polnischen Beziehungen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage.
Mehr über die „Polen-Updates“ können Sie hier erfahren.