„Na zdrowie“ auf 50 Jahre Freundschaft – Jubiläum der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin
In diesem Jahr feiert die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V. (DPG Berlin) bereits ihr 50-jähriges Bestehen. Am Freitag, den 17. November wurde anlässlich dieses Jubiläums ein Festakt im Otto-Braun-Saal in der Staatsbibliothek zu Berlin begangen, mit abwechslungsreichem Programm gefeiert und musikalisch durch den „Spotkanie“-Chor und Künstler*innen wie Celina Muza begleitet. Katarina Niewiedzial, Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, übermittelte im Auftrag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, herzliche Grußworte. Der stellvertretende polnische Botschafter, Paweł Gronow, überbrachte die Glückwünsche im Namen der polnischen Regierung. Gleichzeitig sprach Dietmar Nietan, Polen-Beauftragter der Bundesregierung, ebenfalls seine Grüße aus. Einer Festansprache durch Dr. Marek Prawda, Gastdozent an der Europa-Universität Viadrina, folgte neben einer Pause mit Sektempfang die Verleihung des DIALOG-Preises an den Künstler und Illustrator Wiesław Smętek. Er wurde mit einer Laudatio durch Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław (WBZ) geehrt. Für den humoristischen Ausklang des Abends sorgte Stand-up-Comedian Steffen Möller, bevor abschließend zum Empfang geladen wurde. Im Anschluss an den Jubiläumsfestakt fand am 18. November außerdem der Bundeskongress der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Deutschland statt.
Neben dem Festakt am 17. November lud die DPG Berlin ferner im Rahmen der Jubiläumsfestivitäten im Oktober und November zur Veranstaltungsreihe „Lesen, was die Nachbarn schreiben“, in der Lesungen polnischer Werke an verschiedenen Berliner Standorten stattfanden und die deutsche Freunde polnischer Literatur zusammenbrachte. Einen weiteren lebendigen Beitrag im Namen des Jubiläums als Bestandteil deutsch-polnischer Erinnerungskultur stellt der Audioguide „Berlinski Tour“ dar. Die Verbindung zwischen Berlin und Polen, sowohl geografisch als auch historisch und kulturell, ist zentraler Gegenstand der Führung. Sie basiert größtenteils auf dem Buch „Berlin. Polnische Perspektiven 19. – 21. Jahrhundert“ von 2008, herausgegeben von Dorota Danielewicz und Maciej Górny.
Der deutsch- und polnischsprachige Audioguide zielt darauf ab, ein breites Publikum anzusprechen und besonders junge Menschen für die komplexe gemeinsame Geschichte von Berlin und Polen zu sensibilisieren. Bedeutende Momente der Berliner Stadtgeschichte sollen durch den Audioguide lebendig werden und so eine kleine Zeitreise ermöglichen. Die „Berlinski Tour“ umfasst drei Spaziergänge mit insgesamt 36 Stationen im Stadtzentrum, an welchen prominente Figuren aus der deutsch-polnischen Geschichte Erinnerungen wiedergeben, die durch kurze Erklärungen weiter eingeordnet werden. Diese Stationen sind sowohl für Berliner*innen als auch insbesondere für polnische Besucher*innen von Interesse, wobei die Interessen junger Menschen aus beiden Ländern besonders berücksichtigt werden.
Die DPG Berlin: Seit 1973 aktiv für die deutsch-polnische Freundschaft
Inmitten des Kalten Krieges hatte sich die Deutsch-Polnische Gesellschaft 1973 im Westen Berlins gegründet, um die Sympathie zum polnischen Volk sowie seiner Kultur zu feiern und weiterzugeben. Heute zählt der Verein rund 300 Mitglieder und organisiert regelmäßig Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Vorträge zu aktuellen wie historischen Themen in Berlin und Umgebung.
Der Fokus des Vereins liegt auf interkulturellem Austausch und Gemeinschaft. Dies zeigt sich durch sein weitreichendes Angebot an Informationen und Aktivitäten. Mithilfe des Informationsdienstes „Spotkanie“ hält die DPG Berlin Freund*innen und Mitglieder über Aktionen und Veranstaltungen im Umkreis von Berlin auf dem Laufenden. So wird über die regelmäßig stattfindenden Vorträge und Diskussionen zur Kultur und Geschichte Polens sowie Themen im Bereich deutsch-polnischer Beziehungen berichtet. Bei diesen Veranstaltungen geht es nicht nur um Literatur, Theater und Musikveranstaltungen, sondern auch um polnische Ausstellungen in Berlin, Sprachkurse in Deutsch und Polnisch, Schüler*innen- und Jugendaustausch und den „Spotkanie“-Chor, in dem ebenfalls seit 1989 gemeinsam auf Deutsch wie Polnisch gesungen wird. Bis heute werden außerdem Studienfahrten und Kurzreisen organisiert, die den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, die polnische Sprache, Kultur und Geschichte persönlich zu erleben und Neues zu lernen. Die jüngeren Mitglieder und Unterstützer*innen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin treffen sich seit Anfang 2005 im „Jungen Kreis“ zu monatlichen Stammtischen mit Vorträgen und Diskussionen.